Die Krise als Digitalisierungschance

Die Welt sieht sich zur Zeit einer pandemischen Krise gegenüber. In fast allen Ländern werden Mitarbeitende gebeten, wenn möglich, im Home Office zu Arbeiten. In Geschäften werden Kund*Innen um Kartenzahlung statt Bargeld (in Deutschland immer noch eine grosse Sache) gebeten und Bildungseinrichtungen greifen auf Online-Schulungen zurück. Noch vor ein paar Wochen hiess es, das geht nicht; Gebühren für Kartenzahlungen zu hoch, Online-Meetings ineffizient, Home Office – da arbeitet doch niemand. Doch nun werden wir quasi dazu gezwungen, all dies möglich zu machen. Wenn es muss, dann geht es auch.

Doch sind Unternehmen, der Detailhandel und auch die persönliche Kompetenz bei Mitarbeitenden oft noch überfordert. Es stehen nicht genügend Laptops für die Mitarbeitenden bereit, weil viele Unternehmen noch auf veraltete PC-Türme setzen, der Detailhandel hat veraltete Kartenlesegeräte, wo man immer noch die Pin eingeben und somit das Gerät anfassen muss oder die Netzabdeckung (!) zu schwach ist und die Zahlung nicht abwickelt. Dazu kommt, dass viele Mitarbeitenden noch nie mit Video-Konferenztools oder kooperativen Projekt-und Planungstools gearbeitet haben, Lehrer*Innen kaum Erfahrungen mit Online-Schulungen haben oder schlichtweg die Server für so viel Leistung gar nicht aufgestellt wurden.

Viele Wissenschaftler*Innen sagen, dass wir zukünftig mehr solcher Krisen sehen werden.
Wenn wir den Alltag also weiterhin gewährleiten, die Bildung sicherstellen und die Wirtschaft nicht zum Erliegen bringen wollen, ist jetzt die Zeit gekommen die Digitalisierung ernst zu nehmen und voran zu bringen.

Die Serverleistung in jedem Unternehmen muss ausgebaut werden, Mitarbeitende müssen befähigt werden in virtuellen Räumen zu arbeiten (dazu gehört auch die Möglichkeit gewisse Apps auf Firmencomputer zu laden, die dafür geeignet sind – nein, Skype Business gehört nicht wirklich dazu) und die entsprechende Hardware zu bekommen. Lehrer*Innen müssen ganz besonders geschult werden, da sie neue Bildungsformate mitentwickeln müssen, Contactless Payment muss normal werden, und die Datenablage in Behörden muss digitalisiert und somit von zuhause abrufbar sein.

Viele bekommen gerade einen Crashkurs in Digitalisierung und das ist auch bitter nötig.
Doch die meisten von uns haben gerade genug im Kopf mit Sorgen um die Sicherheit, Kinderbetreuung und der Sorge um andere, nun muss auch noch sehr schnell Kompetenz aufgebaut werden. Da ist viel, ich weiss, aber trotzdem wichtig.
Und wenn diese Krise abgewendet ist, können und müssen wir die Themen Digitalisierung und selbstorganisierendes Arbeiten von zuhause vertieft angehen, Kompetenzen aufbauen und in Hardware investieren.

Dies bedeutet zwar auch sicherzustellen, dass der Datenschutz gewährleistet wird, allerdings haben wir damit auch die Chance einen Datenschutz zu entwickeln, der zwar sicher ist, aber auch flexibel genug, um sich den Rahmenbedingungen anzupassen, statt anders herum.

Let’s do it!

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