Leadership im Home-Office

Home-Office in solchem Ausmaß haben wir alle noch nicht mitgemacht. Die momentane Situation ist anders, als wenn hier und da mal Mitarbeitende am Freitag von zuhause arbeiten.

Wenn wir alle, bzw. diejenigen die können, zur Zeit und auf unbestimmte Zeit von zuhause arbeiten, hat das zum einen Auswirkungen auf unseren familiären Frieden, wir sind es ja gar nicht gewohnt so viel aufeinander zu hocken und dabei gegebenenfalls noch die Kinder zu hüten, zum anderen machen sich alle enorme Sorgen. Keiner weiss, wann sich die Lage wieder normalisiert, was als Nächstes passiert. Das hat Auswirkungen auf die Psyche unserer Mitarbeitenden.

Auf der rein inhaltlichen Ebene gehen zudem viele Informationen verloren, die im Büroalltag leichter an alle weitergegeben werden können. Man vergisst evtl. jemanden zu informieren, weil man die Person nicht mehr jeden Tag sieht, die Kommunikationswege werden intransparent und auch unklarer, weil viel per Mail ausgetauscht wird und Interpretationsspielräume entstehen oder die Informationen nicht vollständig oder zu ausführlich kommen.

Führungspersonen haben nun die Chance an ihren sozialen Kompetenzen zu arbeiten und mehr Empathie walten zu lassen.

Ihre Mitarbeitenden brauchen Sie jetzt mehr denn je. Und das nicht, um nachzuprüfen, wie viel diese wohl arbeiten, sondern um ein Zusammengehörigkeitsgefühl aufrechtzuerhalten und den Austausch zu fördern.

In Krisenzeiten ist es die Aufgabe der Führungspersonen zu schauen, ob es den Mitarbeitenden gut geht, ob sie etwas brauchen, ihnen zu zeigen, dass sie wichtig sind und man ihnen zuhört. Sie sind jetzt Cheerleader und Seelsorger/in Ihrer Mitarbeitenden.

Rufen Sie Ihre Mitarbeitenden einmal am Tag an und fragen «Wie geht es dir?» bevor Sie über berufliches reden. Machen Sie regelmässige Skype-Calls mit dem Team, damit sich alle austauschen können. Trinken Sie gemeinsam Kaffee via Zoom, Whatsapp oder Skype – nutzen Sie die digitalen Tools, um auch im Home Office eine Team-Gefühl aufrechtzuerhalten, plaudern Sie miteinander, um die Moral hoch zu halten, teilen Sie lustige Momente, denn zur Zeit gibt es keinen Flurfunk an der Kaffeemaschine, der ist aber wichtiges soziales Schmiermittel.

Viele Mitarbeitende sind gerade dreifachem Stress ausgesetzt, sorgen Sie dafür, dass ihre Leute sich kurz sehen, zumindest virtuell, dass jede/r mal den Kopf ein paar Minuten wieder frei bekommt.

Krisenzeiten geben uns auch die Chance zusammenzurücken, uns stärker miteinander zu verbinden, die Zugehörigkeit im Team zu fördern. Werden Sie kreativ und machen Sie das Beste aus der Situation für Ihr Team – vielleicht steht ja ein Gewinn für die schönste Home-Office-Jogginghose bereit?

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