Das Haus der Veränderung

Weil dies außergewöhnliche Zeiten sind, in denen wir leben und in denen wir uns im Home-Office zurechtfinden müssen, haben Führungspersonen die Verantwortung Ihren Mitarbeitenden eine Art von Orientierung – soweit möglich, denn keiner weiß, was als Nächstes passiert – und Ruhe zu vermitteln.

Nicht jeder kommt mit den aktuellen Veränderungen gleich schnell zurecht. Einige haben Schwierigkeiten mit der Technologie, sei es die VPN-Verbindung herzustellen oder die Tools anzuwenden, um das virtuelle Arbeiten mit Video-Calls und kooperativen Arbeitsplattformen möglich zu machen. Andere haben Schwierigkeiten sich im privaten Lebensumfeld zu organisieren und ihre Zeit einzuteilen, während gleichzeitig Kinder und der oder die Partner*in um ein herum sind.
Wieder andere tun sich grundsätzlich schwer damit, sich dem Wandel anzupassen. Hier können Widerstände entstehen, die jedem, der schon mal einen Change Prozess geleitet hat, nur allzu bekannt sein dürfte.

Jeder Change Prozess in einem Unternehmen, bisher meist auf technischen und kulturellen Change bezogen, folgt einem klassischen Verlauf:
• Schock
• Ablehnung
• Rationale Akzeptanz
• Emotionale Akzeptanz
• Lernen
• Commitment
• Integration

Diesen Verlauf sehen wir zurzeit auch bei der Annahme der Covid-19 Verhaltensregeln in der Gesellschaft, aber auch bei unseren Mitarbeitenden.

Es gibt eine einfache Übung, die Sie mit Ihren Mitarbeitenden in einer Video-Konferenz machen können, es heißt, das Haus der Veränderung und besteht aus 4 Zimmern. Erklären Sie Ihrem Team, für was jedes Zimmer steht, sie können auch gerne eine Zeichnung dazu machen und diskutieren Sie offen miteinander, wo Sie als Team stehen und wo eventuell jede*r Einzelne. Es geht nicht darum zu urteilen oder anderen Feuer zu machen, damit alle schnell ins 4. Zimmer gelangen, sondern sich gemeinsam ein Bild der Lage zu machen und Verständnis füreinander zu entwickeln.

Wer sich verstanden und angenommen fühlt, wird eher bereit sein, sich auf den Weg in das nächste Zimmer zu machen. Gemeinsam können Sie so vorwärtskommen und sich für die nächste Phase bereit machen. Nebenbei üben sie im Team automatisch flexibel für Veränderungen zu bleiben.

Das Haus der Veränderung
1. Das Zimmer der Zufriedenheit
In diesem Zimmer fühlen sich Ihre Mitarbeitenden wohl und gut aufgehoben. Sie kennen Ihre ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Sie haben alles unter Kontrolle und arbeiten routiniert. Wir genießen diesen Zustand und wollen in diesem Zimmer bleiben.
2. Das Zimmer der Verleugnung
Eine Veränderung wurde eingeführt. Wir fühlen uns nicht wohl damit. Wir wollen die Veränderung nicht und halten an alten Arbeitsweisen fest, die wir für die besser erachten (hier fällt oft der Satz „das haben wir immer so gemacht und es funktioniert“). Wir fühlen uns verunsichert, ärgerlich und zeigen Widerstand. Wir verleugnen die neue Situation.
3. Das Zimmer der Verwirrung
Wir wissen nicht mehr, wie wir die alte Ordnung aufrechterhalten sollen. Alte Verhaltens- und Arbeitsweisen funktionieren nicht mehr richtig. Es herrscht Chaos. Wir haben die Kontrolle verloren und sind frustriert. Wir gestehen uns langsam ein, dass wir etwas Neues ausprobieren sollten.
4. Das Zimmer der Erneuerung
Der Tiefpunkt ist überwunden, und wir nehemn die neue Ordnung, die neuen Regeln an. Noch verhalten wir uns zögerlich, doch wir merken, dass es langsam voran geht, erste Erfolge zeigen sich. Nach und nach gewinnen wir das Gefühl zuder Kontrolle zurück und fühlen uns mit der neuen Situation wieder sicher und gut aufgehoben.

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